Isa Genzken meets Liebieghaus

6.3.–31.8.2025

Über die Ausstellung

Zeitgenössische Kunst trifft auf antike Farbwelten: Die Liebieghaus Skulpturensammlung knüpft eine einzigartige Verbindung zwischen Gegenwart und Vergangenheit und präsentiert die kraftvollen Skulpturen und Collagen der renommierten Künstlerin Isa Genzken (*1948). In der Präsentation begegnen Genzkens Werke den antiken ägyptischen, griechischen und römischen, sowie mittelalterlichen und neuzeitlichen Skulpturen der herausragenden Sammlung und liefern einen aktuellen Kommentar zur Farbigkeit antiker Plastik.

Die Liebieghaus Skulpturensammlung ist international bekannt für seine Forschung und Vermittlungsarbeit zur Statuenpolychromie. Unter der Regie von Vinzenz Brinkmann, Leiter der Antikensammlung des Museums und der Archäologin Dr. Ulrike Koch-Brinkmann widmet sich ein Wissenschaftlerteam seit über 40 Jahren der Farbigkeit antiker Plastik. Auf der Grundlage naturwissenschaftlicher Analysen entsteht mit farbigen Rekonstruktionen von Marmor- und Bronzestatuen ein möglichst genaues Abbild der originalen Skulpturen. Die Ergebnisse werden weltweit in der Liebieghaus-Ausstellung „BUNTE GÖTTER“ präsentiert. Isa Genzken hat die wissenschaftlichen Erkenntnisse zur antiken Statuenpolychromie in verschiedenen Arbeiten aufgegriffen und sie in ihre eigene Formensprache übersetzt. Die Werke der Künstlerin hinterfragen die gesellschaftlichen und kulturellen Ideale, auch solche, die mit der Vorstellung einer marmorweißen antiken Skulptur verbunden sind. Im Liebieghaus sind unter anderem ihre Neuinterpretationen der Abgüsse der Nofretete zu sehen sowie Arbeiten aus dem Jahr 2016, für die sie zahlreiche Seiten aus dem Katalog der Ausstellung „BUNTE GÖTTER“ im Berliner Pergamonmuseum (2010) collagiert hat.

Kurator: Prof. Dr. Vinzenz Brinkmann (Sammlungsleiter der Abteilung Antike und Asien, Liebieghaus Skulpturensammlung)
Projektleitung: Jakob Salzmann (Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Abteilung Antike und Asien, Liebieghaus Skulpturensammlung)

Gefördert durch: Kulturfonds Frankfurt RheinMain gGmbH, Städelscher Museums-Verein e.V.

Galerie

Über die Künstlerin

Isa Genzken zählt zu den bedeutendsten Künstlerinnen der Gegenwart und prägt seit den 1980er-Jahren maßgeblich die internationale Kunstszene. Ihr vielseitiges Gesamtwerk umfasst Skulptur, Collage, Malerei, Film und Fotografie und zeichnet sich durch die Verbindung persönlicher Erfahrungen mit weitläufigen Bezügen zur Kunstgeschichte, Architektur und Moderne aus. Sie beschäftigt sich oft mit den Überbleibseln materieller Kultur und dem Zerfall architektonischer Strukturen und nutzt ihre eigene Biografie, um zentrale Themen wie Identität, Schönheit und die Rolle des Individuums in der Gesellschaft zu erforschen. Sie kombiniert in ihren Werken eine beeindruckende Materialvielfalt – von Textil, Zement und Glas bis hin zu Plüschtieren und Flugzeugfenstern – und schafft rätselhafte Skulpturen, die die Fragilität der modernen Welt widerspiegeln. Genzken wurde mehrfach international ausgezeichnet, darunter mit dem renommierten „Nasher Prize“, und gestaltete den deutschen Pavillon auf der Biennale in Venedig (2007). Umfassende Retrospektiven wurden ihrem Werk im MoMA New York (2013) und zuletzt in der Neuen Nationalgalerie in Berlin (2023) gewidmet.

Polychromieforschung am Liebieghaus

Seit über 40 Jahren erforschen Prof. Dr. Vinzenz Brinkmann, Leiter der Abteilung Antike und Asien am Liebieghaus, und die Archäologin Dr. Ulrike Koch-Brinkmann die Farbigkeit der antiken griechischen und römischen Skulptur. Im Rahmen der Wanderausstellung „Bunte Götter. Die Farbigkeit antiker Skulptur“ begeistern die Ergebnisse ihrer Polychromieforschung weltweit ein großes Publikum. Ziel ist es, durch Farbrekonstruktionen von Marmor- und Bronzestatuen ein möglichst präzises Bild der originalen Statue zu vermitteln – immer gestützt durch naturwissenschaftliche Untersuchungen.

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