Mission Rimini

MATERIAL
GESCHICHTE
RESTAURIERUNG

Der Rimini-Altar

3. November 2021 bis 25. September 2022

Er ist weltweit eines der bedeutendsten spätmittelalterlichen Kunstwerke aus Alabaster und ein Hauptwerk der Liebieghaus Skulpturensammlung: der Rimini-Altar (um 1430). Nach umfangreicher Restaurierung ist er wieder in der herausragenden Schausammlung des Museums zu sehen. In den letzten Jahren wurden am Rimini-Altar vielfältige konservatorische und restauratorische Eingriffe durchgeführt, vornehmlich eine besonders schonende Oberflächenreinigung durch Lasertechnologie sowie durch gipsgesättigte Agar-Gel-Kompressen. Zudem erfolgte eine umfassende kunsttechnologische Untersuchung des Werks. Dabei konnten nicht nur grundlegende Erkenntnisse zum werktechnischen Aufbau des Altars gewonnen werden, sondern auch durch weitere naturwissenschaftliche Forschungen des BRGM (Bureau de Recherches Géologiques et Minières) in Orléans auch das Abbaugebiet des Alabastergesteins nachgewiesen werden – Ergebnisse, die neue Impulse für die kunsthistorische Forschung zum Œuvre des Rimini-Meisters brachten. In einer konzentrierten Sonderausstellung wurden die Ergebnisse dieses internationalen Restaurierungsprojekts dem Publikum eindrücklich sichtbar gemacht. In vier Bereichen erläuterten die Restauratoren des Liebieghauses, Harald Theiss und Miguel González de Quevedo Ibáñez sowie der Sammlungsleiter für das Mittelalter, Stefan Roller, die charakteristischen Eigenschaften des Materials Alabaster sowie einzelne Schritte der kunsttechnologischen Analyse. Daneben verdeutlichten sie die Herausforderungen der Restaurierung des hochempfindlichen Materials und setzten sich mit Fragen zur Bildhauertechnik sowie der ursprünglichen Farbigkeit des Kunstwerks auseinander. Den Höhepunkt der Sonderausstellung markierte die Präsentation des Meisterwerks in einem maßgefertigten 4,0 × 3,5 Meter großen Display, dessen Form sich an zeitgenössischen niederländischen Altären orientierte.

Zur Ausstellung ist eine Publikation im Deutschen Kunstverlag erschienen, der die Ergebnisse der mehrjährigen Forschungen ergänzt durch kunsthistorische Beiträge zusammenfasst. Es ist die erste Monografie zum Rimini-Altar.

Die Ausstellung „MISSION RIMINI“ wurde gefördert durch die Kulturfonds Frankfurt RheinMain GmbH. Zusätzliche Unterstützung erfuhr sie durch den Städelschen Museums-Verein e.V. Die vorbereitende Restaurierung sowie die Publikation wurden gefördert durch die Ernst von Siemens Kunststiftung.

Kuratoren: Dipl. Rest. Harald Theiss, Leiter Restaurierung und Dr. Stefan Roller, Sammlungsleiter Mittelalter der Liebieghaus Skulpturensammlung

Die Restaurierung des Rimini-Altars

Rund um die Ausstellung

  1. Forschung & Journal

    MISSION RIMINI – kunsthistorische Fragen, Erkenntnisse und Thesen

  2. Forschung & Journal

    MISSION RIMINI – Reinigung und Restaurierung

  3. Meisterwerke

    Highlights der Sammlung Mittelalter