Stuttgart
1803–1814
Marmor
Höhe 146 cm
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Der Stuttgarter Johann Heinrich von Dannecker erhielt in seiner Heimatstadt seine erste Ausbildung zum Bildhauer. 1776 verpflichtete er sich auf Lebenszeit dem herzoglichen Dienst. Im Jahr 1780 zum Hofbildhauer des Herzogs von Württemberg ernannt, reiste er zur Weiterbildung zunächst nach Paris, anschließend nach Rom. Die Werke der Antike und Antonio Canovas (1775–1822) beeindruckten Dannecker tief. Zurück in Stuttgart schuf er zahlreiche Porträts, wie die bekannte Büste seines Jugendfreunds Friedrich von Schiller, sowie Skulpturen antiken, aber auch christlichen Inhalts.
Ohne Auftrag des Herzogs begann Dannecker im Jahr 1803 mit der Arbeit an der „Ariadne auf dem Panther“. Er stellt die Gattin des Weingottes Dionysos, die kretische Prinzessin Ariadne, in ruhiger Haltung auf der Raubkatze ruhend dar. Die Bitte, das Werk frei verkaufen zu dürfen, wurde von Danneckers Dienstherrn zwar positiv beschieden; allerdings erhielt er bis zum Tod seines Kollegen Philipp Johann Scheffauer (1756–1808) keinen offiziellen Auftrag mehr.
Bereits seit 1805 wurde die Ariadne, damals noch im Atelier des Bildhauers stehend, zu seinen Meisterwerken gezählt. Die mit der Statue verbundene Idee sei die Darstellung der „Bezähmung der Wildheit durch die Schönheit“, so der Slogan, den Dannecker zusammen mit seinem Schwager Heinrich Rapp formuliert haben soll. Im Jahr 1810 wurde die Statue an den Frankfurter Bankier Simon Moritz von Bethmann verkauft und 1816 im sogenannten Odeon, dem ersten der Öffentlichkeit zugänglichen Museum in Frankfurt, aufgestellt. Seit 1856 stand sie im eigens gebauten „Ariadneum“. Täglich, so Bethmann, finde eine „wahre Wallfahrt“ zu dem berühmtesten Werk des Künstlers statt.
Mehr zu Danneckers Skulptur erfahren Sie auch im Artikel „Die Akte Ariadne“ von Dr. Maraike Bückling.