Kampf des Erzengels Michael gegen den Teufel
Christoph Daniel Schenck

Konstanz
1683

Elfenbein, Nussbaumholz
Höhe 20,8 cm

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Das Relief zeigt den siegreichen Kampf des Erzengels Michael gegen den Teufel, wie er in der Offenbarung des Johannes berichtet wird: „Da entbrannte im Himmel ein Kampf; Michael und seine Engel erhoben sich, um mit dem Drachen zu kämpfen. Der Drache und seine Engel kämpften, aber sie konnten sich nicht halten, und sie verloren ihren Platz im Himmel.“

Der Sieg des Erzengels über den Teufel ist errungen: Der Erzengel ist mit weit ausgebreiteten Flügeln in heftiger Bewegung mit erhobenem Flammenschwert über dem Teufel geschildert. Der unterlegene Teufel stürzt kopfüber, das Gesicht angstvoll-entsetzt verzerrt, in die Flammen. Lange Ohren, Hörner, weit aufgerissene und wild rollende Augen sowie die aus dem Mund heraushängende Zunge entstellen das Gesicht des Teufels. Mühelos leicht wirken die Bewegungen des Engels, der durch die Flügel und die Rüstung wie ein antiker Heros erscheint. Der Teufel ist dagegen nackt, versucht, mit den Armen seine verwundbare Blöße zu bedecken und krümmt sich zusammen. Krallenartige Hände und fledermausartige Flügel betonen die Hässlichkeit seines Körpers. Schnitzereien auf dem originalen Holzrahmen – Puttenköpfe in Wolken und in Flammen versinkende Monster – wiederholen das Geschehen der Mitteltafel.

Christoph Daniel Schenck betrieb seit ungefähr 1660 die väterliche Werkstatt in Konstanz. Seine Ausstattungen großer Kirchen und Klöster sicherte ihm stilbildenden Einfluss im Bodenseeraum. Seit ungefähr 1675 erfuhr die Kleinplastik wachsende Bedeutung in seinem Werk. Sie gilt heute als seine wesentliche künstlerische Leistung.