Franz Xaver Messerschmidt (1736-1783) ist einer der bis heute faszinierendsten Bildhauer der Aufklärung des 18. Jahrhunderts. In Deutschland stand der Künstler, dessen Bekanntheit weit über die Grenzen Europas hinausreicht, erstmals im Fokus einer Ausstellung.
Selbst wer mit dem Namen des Künstlers nichts verbindet, ist seinen berühmtesten Charakterköpfen sicherlich schon einmal begegnet. Die Konfrontation mit den grimassierenden, clownesken, schreienden, lachenden, starrenden, schnüffelnden Köpfen und ihre kraftvolle, gelegentlich nahezu gewalttätige Ausstrahlung ist bis heute ein einzigartiges Erlebnis. Ihre Mimik, die gleichzeitig irreal und natürlich ist, löst Befremden und Faszination aus. Die Büsten spiegeln die neu formulierten Ideale der Kunst der Aufklärung des späten 18. Jahrhunderts wider.
Zwanzig Charakterköpfe, von denen einige nur selten gezeigt werden, sowie Porträts, darunter eine nahezu unbekannte Arbeit, wurden von bedeutenden Museen und Privatsammlungen aus Österreich, Ungarn, Frankreich, der Slowakei, den USA und Deutschland ausgeliehen.
Kuratorin Dr. Maraike Bückling (Liebieghaus Skulpturensammlung)
Medienpartner hr2-kultur