Relief aus dem Totentempel des Sahure

Ägypten, Altes Reich
5. Dynastie
2455-2443 v.Chr.

Kalkstein
Höhe 98,5 cm

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Jeder kennt die Pyramiden und die Sphinx von Gizeh. Der Ruhm dieser Pyramiden geht auf ihre Größe und ihre gute Erhaltung zurück. Fast genauso alt und groß, jedoch stärker zerstört sind die Pyramiden von Abusir. Sie liegen in Sichtweite von Gizeh – am Rande der Wüste. Der größte der drei Bauten ist die Grabanlage des ägyptischen Königs Sahure, ein Urgroßenkel des Cheops. Er regierte von 2455 bis 2443 v. Chr., förderte die Künste und baute den internationalen Handel aus. So unterhielt er auch Beziehungen zu Kreta.

Die Pyramide ist nur eines von mehreren architektonischen Elementen, aus denen sich die Grabanlage eines ägyptischen Königs zusammensetzt, und dient als der eigentliche Grabbau, in dem der Pharao seine letzte Ruhe findet. Größere Bedeutung für den Totenkult hat der vorgelagerte Totentempel. Hier wurden die großen Opferfeiern zu Ehren des Verstorbenen vollzogen. Die unzähligen Gänge und Räume der Anlage waren mit Hunderten farbigen Bildern ausgestattet.

Vor über hundert Jahren grub Ludwig Borchardt, der Entdecker der Nofretete, die Pyramiden von Abusir aus. Die wenigen, jedoch außerordentlich schönen Funde wurden zu einem Teil nach Deutschland gebracht und den Antikensammlungen verschiedener Städte übergeben.

Das große Frankfurter Fragment zeigt die Schlachtung der Opfertiere – in Phasen gegliedert. Links liegt eine tote Säbelantilope auf dem Rücken. Der Kopf des schönen Tieres ist auf den Boden gekippt. Zwei Opferdiener trennen ein Vorderbein ab. In der Bildmitte nimmt ein Schlächter (so sagen es die eingemeißelten Hieroglyphen) einem Rind das Herz aus dem Körper.