Alexander der Große als Pharao

Griechisch-Römisches Ägypten
um 300 v. Chr. (?)

Rosengranit
Höhe 162,5 cm
Eigentum des Städelschen Museums-Vereins e.V.

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Dem modernen Ägyptenreisenden wird selten in seiner ganzen Konsequenz bewusst, dass viele antike Stätten, die auf seiner Route liegen, nicht von ägyptischen Pharaonen, sondern der griechisch-makedonischen Fremdmacht oder den später folgenden Römern erbaut worden sind. Anfang und Ende der griechischen Herrschaft markieren zwei besonders berühmte Persönlichkeiten: der Welteneroberer Alexander der Große und Kleopatra, die ihr ägyptisches Königreich – trotz der Affären mit hochrangigen Politikern – an Augustus und damit an die römische Weltmacht verlor.

Als Alexander den Orient und Ägypten eroberte, nahm er Rücksicht auf bestehende Kulturen und Religionen. In seinem Stab führte er Philosophen und Wissenschaftler mit. Die bereits 3000 Jahre alte ägyptische Kunst – ihre Schönheit, aber auch ihre überwältigenden Dimensionen – übten eine Kraft aus, der sich niemand entziehen konnte. So wurde die Formgebung der pharaonischen Kunst fortgesetzt, öffnete sich aber den neuen Einflüssen.

Neue Städte wurden gegründet, die ganz unter dem Zeichen der Akkulturation standen. Die griechische Welt verschmolz mit der ägyptischen, daraus resultierte ein aufregender Stilmix.

Die schöne unterlebensgroße Statue aus Rosengranit zeigt ein griechisches, klassisches Gesicht im Körper eines Pharao. Dargestellt ist folglich Alexander der Großen oder einer seiner Nachfolger. Die vollen Haarlocken, die unterhalb von Kopftuch und Uräusschlange hervorschauen, aber auch der Zeitstil der griechischen Formelemente des Kopfes sprechen für die Deutung als Alexander.